Bindegewebe stärken:
5 Tipps für straffe Haut
14. August 2023
Die Haut ist ja bekanntlich der Spiegel der Seele und so möchte jede und jeder von uns, dass dieses Aushängeschild unseres seelischen Befindens möglichst schön und strahlend erscheint. Während die Haut tatsächlich viele Aspekte unseres Lebensstils und unserer Ernährung widerspiegelt, ist es allerdings ganz normal, dass sie mit zunehmendem Alter erschlafft. Im Bindegewebe lagern sich dann Fettzellen ein, die den Effekt der delligen Haut hervorrufen, die wir Cellulite nennen. Obwohl die Probleme, die Menschen mit ihrem Bindegewebe haben, in den allermeisten Fällen rein kosmetischer Natur sind, leiden sie oft stark darunter. Auch wenn sich das Rad der Zeit nicht zurückdrehen lässt, kann man das Bindegewebe mit unseren fünf einfachen Tipps nachhaltig stärken und für eine straffere Haut sorgen.
Was ist das Bindegewebe?
Viele von uns kennen den Begriff ‘Bindegewebe’ vor allem aus dem Kontext von Hautalterung und der unliebsamen Cellulite. Diese ästhetischen Hautprobleme sind aber nur die Spitze des Eisberges, worunter sich eine ganze Menge mehr verbirgt. Tatsächlich stellt die extrazelluläre Matrix, die das Bindegewebe umgibt, das größte Organ in unserem Körper dar und erfüllt viele wichtige Aufgaben. Sie hält beispielsweise unsere verschiedenen Organe an Ort und Stelle und schützt sie vor Beschädigungen. Außerdem wird hier Wasser gespeichert und wichtige Abwehrreaktionen gegen Viren und Bakterien finden hier statt.
Damit die extrazelluläre Matrix all diese Aufgaben effektiv erledigen kann, muss das Bindegewebe oder genauer gesagt seine Faszien gesund und straff sein. Faszien sind Strukturen des Bindegewebes, die Muskeln und Organe umschließen. Sie bestehen aus Kollagenfasern, elastischen Fasern, retikulären Fasern und Bindegewebszellen. Wie ein Geflecht durchziehen sie den ganzen Körper.
Eine wichtige Aufgabe des Bindegewebes, das sowohl mit den Adern als auch dem Lymphsystem im gesamten Körper verbunden ist, ist die Versorgung der Organe und des Gewebes mit Nährstoffen und der Abtransport von Schadstoffen. Auch für die Weiterleitung von Nervenimpulsen ist das Bindegewebe verantwortlich, denn in seiner Zellzwischenmasse befindet sich elektrolytreiches Wasser, das Reize weiterleitet. Des Weiteren spielt das Bindegewebe eine wichtige Rolle bei der Aufrechterhaltung des Säure-Basen-Gleichgewichts im Körper. Und nicht zuletzt sorgt es durch seine besonderen Elastin-Fasern für geschmeidige Bewegungen.
"Oft führ man gern aus seiner Haut. Doch wie man forschend um sich schaut, erblickt man ringsum lauter Häute, in die zu fahren auch nicht freute."
Eugen Roth
1. Genug Wasser trinken
Obwohl viele von uns diesen Ratschlag wahrscheinlich schon einmal gehört haben, fällt es den meisten Menschen, auf die empfohlene Tagesmenge von 1,5 bis 2 Litern zu kommen. Dabei ist Wasser für unseren Körper und sein gesundes Funktionieren lebensnotwendig, denn er besteht zu über der Hälfte aus dem kühlen Nass und benötigt Flüssigkeit zum Beispiel zur Wärmeregulation oder als Transport- und Lösungsmittel. Da wir über Haut, Atmung, Stuhl und Urin täglich circa 2,5 Liter Flüssigkeit verlieren, müssen wir das Defizit auch jeden Tag ausgleichen. Daher wird empfohlen, 1,5 bis 2 Liter Flüssigkeit pro Tag, möglichst in Form von reinem Leitungswasser, zu sich nehmen. Der Rest wird über in Nahrungsmitteln enthaltene Flüssigkeit gedeckt.
Wasser ist gesund für den ganzen Körper: Es regt den Stoffwechsel an, kann die Konzentration steigern, die Haut glätten, Kopfschmerzen vorbeugen, den Appetit hemmen und insgesamt die körperliche Fitness steigern. Den meisten Menschen fällt es schwer, jeden Tag genügend Wasser zu sich zu nehmen. Um das zu schaffen, kann man beispielsweise immer ein Glas Wasser in Reichweite stellen oder es sich mit ein paar Scheiben Zitrone oder Gurke schmackhafter machen. Auch außer Haus sollte die eigene Wasserflasche zum ständigen Begleiter werden. Am besten kann der Körper die Flüssigkeit aufnehmen, wenn man Wasser über den Tag verteilt immer wieder in kleinen Mengen zu sich nimmt.
2. Eine ausgewogene Ernährung
Neben einer ausreichenden Flüssigkeitszufuhr für unseren Körper, die für all seine Funktionen grundlegend ist, spielt vor allem die Ernährung eine große Rolle, wenn es um gesunde Haut geht. Sie kann helfen, die Haut straff und strahlend aussehen zu lassen. Dafür sollte man besonders auf viel frisches Obst und Gemüse sowie eine ausreichende Eiweißversorgung achten. Außerdem können Mikronährstoffe wie Vitamin C, zum Beispiel aus Zitrusfrüchten, Paprika oder Brokkoli, hilfreich sein. Auch Vitamin B3, das man in Milchprodukten, Eiern oder Fleisch findet, sorgt für ein gesundes, straffes Bindegewebe. Und schließlich geben Omega-3-Fettsäuren, die in Avocados, Nüssen oder Lachs enthalten sind, unserer Haut ein glattes, frisches Aussehen.
Auf dem Markt findet man zudem spezielle Nahrungsergänzungsmittel, die speziell den Aufbau von Kollagen unterstützen sollen. Dieses Eiweiß sorgt in allen Körperregionen für Elastizität und bildet damit einen wesentlichen Bestandteil eines gesunden, jung gebliebenen Bindegewebes. Spurenelemente wie Mangan und Kupfer können das Bindegewebe weiterhin unterstützen.
Magazin-Beitrag: Energie durch die richtige Ernährung
Wer sich die Haut schön essen will, sollte weitgehend auf Weißmehl, Zucker, Kaffee und Milchprodukte verzichten, denn auch wenn genaue Nachweise bisher ausstehen, gibt es Hinweise darauf, dass sie das Bindegewebe erschlaffen lassen. Auch besonders fettige Lebensmittel sollten der Haut zuliebe vom Speiseplan gestrichen werden. Sie können zu einem Ungleichgewicht des Säure-Basen-Haushalts im Körper führen, wodurch die Fettzellen unter der Haut immer weiter wachsen. So legt man nicht nur ganz schön Volumen zu, sondern es entstehen gleichzeitig ungern gesehene Dehnungsstreifen, die nur schwer wegzubekommen sind.
3. Viel Bewegung
Um die Haut zu straffen und die Faszien im Inneren des Bindegewebes mit ausreichend Sauerstoff zu versorgen, sollte man auf genug tägliche Bewegung achten. ExpertInnen empfehlen besonders Übungen, die den Körper fördern und die Atmung anregen, wie Springseil-Springen oder Kniebeugen. Auch schnelles Gehen, Laufen, Schwimmen, Radfahren oder Tanzen sind gut geeignet, um den Kreislauf in Schwung zu bringen und die Haut zu straffen. Für mindestens eine halbe Stunde am Tag sollte man diese Aktivitäten ausführen, damit sie einen positiven Effekt auf das Hautbild entfalten können.
Magazin-Beitrag: Energie durch Bewegung
Wer die körperliche Anstrengung weniger liebt, kann seinem Bindegewebe etwas Gutes tun, indem er auf regelmäßige Dehnübungen setzt. Dabei können verklebte und verhärtete Teile des Bindegewebes wieder gelöst werden. Die gleichzeitige bewusste Atmung sorgt außerdem dafür, dass ausreichend Sauerstoff dort ankommt. In den letzten Jahren sind zudem bei Menschen, die unter Verspannungen leiden und solchen, die sich ein strafferes Bindegewebe wünschen, gleichermaßen die Faszienrollen in Mode gekommen. Diese leichten Schaumstoffzylinder werden auch als Beinwalzen bezeichnet und dienen zum Dehnen und Lösen verklebter und verklumpter Faszien. Für einen idealen Effekt nutzt man dabei das eigene Körpergewicht und rollt immer wieder mit Beinen und Oberschenkeln langsam über die Rolle.
4. Massagen für straffe Haut
Auch Massagen können eine echte Wohltat für das Bindegewebe darstellen. Das liegt hauptsächlich daran, dass sie die Durchblutung anregen, gleichzeitig können sie aber ähnlich wie eine Faszienrolle auch Verklebungen und Verhärtungen der Faszien lösen. Sie stärken das Bindegewebe und lassen sich leicht und angenehm zu Hause durchführen. Manche Menschen geben sich selbst eine sogenannte Zupfmassage, bei der beispielsweise von Cellulite betroffene Körperstellen mit Daumen und Zeigefinger immer wieder bezupft werden. Dabei merkt man schnell, wie die betroffene Stelle sich aufwärmt und rötet und die Durchblutung zunimmt. Auch im Gesicht kann eine Massage verschönernde Effekte aufs Bindegewebe haben, denn auch hier verhärtet und erschlafft es durch stressige Situationen.
5. Wechselduschen und Eisbaden
Über die tollen Effekte, die das winterliche Eisbaden auf Körper und Gesundheit haben kann, haben wir hier schon ausführlicher geschrieben. Wenn sich in der warmen Jahreszeit Flüsse und Seen erhitzen und kein positiver Kälte-Reiz für den Körper mit dem Baden im See erzielt werden kann, kann man stattdessen auf warm-kalte Wechselduschen Zuhause umsteigen. Genauso wie beim Eisbaden wird auch hier der Stoffwechsel angekurbelt, was sich insgesamt positiv auf den gesamten Körper, nicht zuletzt aber auch auf die Haut auswirkt.
Außerdem aktiviert das kalte Wasser und der positive Schock für den Körper das Lymphsystem und fördert so den Abtransport von abgestorbenen Zellen, Eiweiß- und Fremdkörpern, Bakterien, Fetten und Stoffwechselendprodukten, die im Körper nicht mehr gebraucht werden. So fördert Eisbaden ebenso wie Wechselduschen eine straffe, glänzende Haut und beugt Unreinheiten, trockenen Stellen, Juckreiz oder Cellulite vor. Wie auch beim Eisbaden, erzielt man mit Wechselduschen das beste Ergebnis, wenn man sie häufig jeweils für eine kurze Zeit umsetzt.
Fazit
Das Bindegewebe durchzieht unsichtbar unseren gesamten Körper und sorgt dafür, dass alles schön an seinem Platz bleibt und wichtige Stoffwechselprozesse im Körper ideal ablaufen können. Es macht sich in den meisten Fällen nur durch die kleinen Einbuchtungen der Haut an Po und Oberschenkeln bemerkbar, die durch die Einlagerung von Fettzellen entstehen können. Auch wenn diese Probleme rein ästhetischer Natur sind, lohnt es sich doch, einfache Veränderungen wie eine gesunde Ernährung, ausreichend Wasserzufuhr und die richtige Bewegung in den Alltag zu integrieren. Wechselduschen und Massagen runden das Anti-Cellulite-Programm ab und sorgen gleichzeitig für ein angenehmes Körpergefühl und einen gesunden Kreislauf.