Die Unsichtbaren Wächter Teil III
Nachdem wir uns in den letzten beiden Texten über das komplizierte und ausgeklügelte Abwehrsystem unseres Körpers zuerst seine generelle Funktionsweise und dann die verschiedenen Arten von Immunität angeschaut haben, wollen wir uns dem Thema heute auf ganz andere Weise nähern. In diesem dritten und letzten Text unserer kleinen Reihe zum Immunsystem wird es nun um Fehler im System geben, die auftreten können, wenn im komplexen Abwehrsystem unseres Körpers etwas aus dem Gleichgewicht gerät.
Störungen des Immunsystems
Wenn wir über das Immunsystem sprechen, geht es im Allgemeinen darum, wie wir es vielleicht stärken können und wir sehen es als einen Freund und Helfer innerhalb unseres Körpers an, der in Sachen Gesundheit mit uns an einem Strang zieht. Leider aber kann unser körpereigenes Immunsystem auch so aus dem Gleichgewicht geraten, dass es sich quasi gegen uns richten und anstatt uns gesundheitsfördernd zur Seite zu stehen, dann können körpereigene Zellen angreifen kann. Solche Situationen des immunologischen Ungleichgewichts nennen wir Autoimmunerkrankungen.
Autoimmunerkrankungen
Wenn das Immunsystem fälschlicherweise körpereigene Zellen und Gewebe angreift, sprechen wir von Autoimmunerkrankungen. Diese können sich in verschiedenen Krankheitsbildern ausdrücken, die häufig mit Entzündungen, Schmerzen und Lebensmittelunverträglichkeiten einhergehen. Die Folge von Autoimmunerkrankungen können Störungen wie rheumatoide Arthritis, Lupus und Multiple Sklerose sein, mit denen Betroffene oft lebenslang zu kämpfen haben. Wer an einer Autoimmunerkrankung leidet, sollte im Allgemeinen besondere Vorsicht bei der richtigen Ernährung walten lassen. Denn viele gesunde Nahrungsmittel und Tees enthalten natürlicherweise Wirkstoffe, die das Immunsystem stärken. Leider wirkt sich das auf Menschen, die an Autoimmunkrankheiten leiden, negativ aus und kann ihre Krankheitssymptome entscheidend verstärken.
Allergien
Eine ganz besondere immunologische Situation liegt vor, wenn Menschen unter Allergien leiden, was heutzutage bei Weitem keine Seltenheit mehr darstellt. Studien zufolge erkranken 20 % der Kinder und 30 % der Erwachsenen im Laufe ihres Lebens mindestens einmal an einer Allergie, die sich oft über viele Jahre hinzieht, dabei leiden insgesamt mehr Frauen als Männer an Allergien. Ganz vorn auf der Liste der häufigsten Allergien in Deutschland steht der Heuschnupfen, also eine Pollenallergie, gefolgt von Nahrungsmittelallergien sowie Insektengiftallergien. Aber auch Asthma bronchiale, Neurodermitis und Kontaktekzeme gehören zu den allergisch bedingten Erkrankungen. Mit Autoimmunerkrankungen haben sie gemeinsam, dass sie eine übertriebene Immunreaktion darstellen und der Körper hier sehr stark auf etwas reagiert, was ihm eigentlich nicht schaden sollte. Viele Menschen erleben leichte allergische Reaktionen, die sie in ihrem Alltag allerdings nicht weiter negativ beeinflussen. Einige Menschen allerdings leiden unter schweren Allergien, die mit einer sehr hohen Freisetzung an Histamin und anderen entzündlichen Mediatoren einhergehen können.
Immunmangelerkrankungen
Ganz das Gegenteil ist bei Menschen der Fall, die an Immunmangelerkrankungen leiden. In diesem Fall ist es nicht ein hyperaktives Immunsystem, das auf eigentlich harmlose Dinge in überhöhtem Maße reagiert, sondern ein geschwächtes oder fehlerhaft arbeitendes Abwehrsystem, an dem sie leiden. Die wohl bekannteste Immunmangelerkrankung stellt das erworbene Immundefizienzsyndrom (AIDS) dar. Menschen, die mit einer Form von Immunmangelerkrankungen zu kämpfen haben, sind sehr viel anfälliger für Infektionen als die Allgemeinbevölkerung. Glücklicherweise lassen sich Krankheiten wie AIDS inzwischen gut medikamentös behandeln. Wer allerdings unter einer selteneren und weniger bekannten Immunschwäche leidet, kann unter Umständen große Einschränkungen im Alltag erfahren. Besonders während der alljährlichen Grippesaison oder in Extremsituationen wie der Corona-Pandemie müssen diese Menschen sich oft extrem isolieren und sehr zurückgezogen leben.
Regulierung und Modulation des Immunsystems
Kommt es in der gesunden Abwehrreaktion zu Störungen, kann das Immunsystem auf verschiedene Weisen reguliert und moduliert werden, um ein gesundes Gleichgewicht und eine natürliche Immunantwort zu erreichen. Dafür dienen auf der einen Seite Impfungen und andere Formen der Immunisierung, die meist über einen Kontakt mit einer niedrigen Dosis an Erregern stattfinden. Diese regen das Immunsystem im Allgemeinen an und sorgen dafür, dass es generell schneller und besser reagiert. Diese Form der Regulierung des Immunsystems kommt Menschen zu Gute, die mit einem normalen oder ganz leicht geschwächten Immunsystem leben. Auf der anderen Seite arbeiten GesundheitsexpertInnen bei Menschen, die unter einem hyperaktiven Immunsystem und somit unter Allergien oder Autoimmunerkrankungen leiden, mit verschiedenen Arten der Immunsuppression und Immunmodulation. Bei der Immunsuppression wird die natürliche Reaktion des Immunsystems künstlich unterdrückt. Dies kann beispielsweise hilfreich sein, wenn Autoimmunerkrankungen übermäßige Entzündungssymptome hervorrufen oder jemand eine Organtransplantation erhalten hat. In diesen Fällen können spezielle Medikamente die natürliche Immunreaktion unterdrücken. Die Betroffenen müssen dabei vor allen äußeren Erregern geschützt werden, die ihnen in einer solchen Situation schnell gefährlich werden könnten.
Wilde Karde
Die Wilde Karde, auch als Dipsacus fullonum bekannt, ist eine imposante Pflanze mit Ursprung im Mittelmeerraum. Die zweijährige Karde erreicht eine Wuchshöhe von bis zu 1,50 Metern und schmückt sich mit stacheligen Blüten, die an die der Disteln erinnern. Früher wurde der getrocknete Blütenstand der Pflanze WeberInnen genutzt, um Wollstoffe aufzurauen, weshalb sie auch heute noch unter dem Namen "Weberkarde" bekannt ist. In den Monaten Juli bis August blüht sie auffällig blau-lila und zieht Hummeln sowie verschiedene Schmetterlingsarten an. Die Wilde Karde bevorzugt im Allgemeinen warme Standorte und findet sich oft an Ufern, Wegen oder Weiden. Die sich nach der Blüte mit Samen füllenden, stacheligen Fruchtstände fungieren als effektive Samenstreuer, die sich an vorbeigehenden Tieren und Menschen haften. Die Wurzeln der Karde sind reich an Terpenen, organischen Säuren, Glucosiden und Saponinen. Ihre charakteristische Form mit den eleganten, filigranen Blütenständen macht sie zu einer beliebten Zierpflanze in Gärten und Parks und einer gefragten Trockenblume bei FloristInnen.
Katzenkralle
Die exotische Katzenkralle, botanisch als Uncaria tomentosa bekannt, ist trotz ihres Namens auch für VeganerInnen unbedenklich. Diese immergrüne, verholzende Kletterpflanze zählt zu den Lianen und gedeiht hauptsächlich im Regenwald, insbesondere im gesamten Amazonas-Gebiet sowie in tropischen Regionen von Bolivien bis Panama und Puerto Rico. Ihren bevorzugten Lebensraum bilden feuchte, schattige Orte im Unterholz des Regenwaldes. In ihrer natürlichen Umgebung kann die Katzenkralle, die bis in die Kronen der Urwaldriesen empor klettert, einen beeindruckenden Stammdurchmesser von über 15 Zentimetern und eine Länge von bis zu 30 Metern erreichen. In speziell angebauten Umgebungen bleibt die Pflanze hingegen meist kleinwüchsig und buschig. Die Wurzeln, die zusammen mit den Blättern geerntet werden, wachsen horizontal knapp unter der Bodenoberfläche. Namensgebend sind die gekrümmten, holzigen Stacheln, die der Liane als Haftorgane dienen und stark an die Krallen unserer geliebten Haustiere erinnern. Die Katzenkralle spielt eine wichtige Rolle in der traditionellen Medizin verschiedener indigener Völker. Trotz ihrer exotischen Herkunft findet die Pflanze heutzutage auch in unseren Breiten Anwendung in der modernen Phytotherapie.
Inhalt: 50 Gramm (55,90 €* / 100 Gramm)
Inhalt: 18 Gramm (133,06 €* / 100 Gramm)
Fazit
Das Immunsystem ist ein erstaunliches biologisches Netzwerk, das den Körper vor Krankheitserregern schützt und gleichzeitig auch körperintern nach gefährlichen Anomalitäten Ausschau hält. Es besteht aus verschiedenen Komponenten und Mechanismen, die in einem gesunden Abwehrsystem perfekt zusammenarbeiten, um Erreger schnellstmöglich zu erkennen und zu beseitigen. Wenn dabei allerdings doch mal etwas aus dem Gleichgewicht gerät, kann das schwerwiegende Auswirkungen auf den Alltag haben und nur schwer wieder reguliert und in einen Normalzustand gebracht werden. Genaues und detailliertes Wissen über das Immunsystem ist von entscheidender Bedeutung, um die eigene Gesundheit und das Wohlbefinden verbessern und die jeweils richtigen Entscheidungen für einen gesunden Alltag treffen zu können.
Bis zum nächsten mal!