Die unsichtbaren Wächter Teil II
Im ersten Text unserer kleinen Reihe zum Immunsystem haben wir uns mit den verschiedenen Arten und Wirkweisen der Immunantwort beschäftigt und sind dabei vor allem auf die angeborene und die erworbene Immunität eingegangen. Im zweiten Text der Reihe soll es nun in erster Linie um aktive und passive Immunität gehen. Außerdem werden wir näher darauf eingehen, wie man selbst die eigene Immunantwort durch Lebensstil-Entscheidungen wie Ernährung, Bewegung und anderes beeinflussen kann. Denn auch wenn viele der Grundlagen unseres Immunsystems schon vor der Geburt in unseren Genen veranlagt sind und uns von unseren Eltern und Großeltern vererbt werden, gibt es doch eine ganze Menge an Faktoren, die wir selbst beeinflussen können. Ein gutes Immunsystem hängt auch mit einem gesunden und ausgewogenen Lebenswandel zusammen!
Aktive Immunität
Um den Unterschied zwischen angeborener und adaptiver Immunität ging es bereits in unserem letzten Text. Dabei handelt es sich um die angeborene Immunabwehr, die alle Menschen gemeinsam haben und die über Schutzmechanismen wie Haut, Schleimhäute und keimabtötende Körperflüssigkeiten verfügt. Diese wird für eine starke Immunabwehr ideal durch die spezifische, im Laufe des Lebens erlernte Immunantwort ergänzt, die bei jedem Menschen einzigartig ist und sich ständig verändert.
Die angeborene und die adaptive Immunität unterscheiden sich dabei in ihren Mechanismen, ihrer Spezifität und ihrem Gedächtnis. Die angeborene Immunität bietet schnellen, unspezifischen Schutz, ohne die Erreger dabei allerdings näher kennen zu lernen und abzuspeichern, um sie in Zukunft schneller abzuwehren. Die adaptive Immunität dagegen funktioniert weitaus langsamer, aber hoch spezifisch und ist in der Lage, sich an vorherige Begegnungen mit verschiedenen Krankheitserregern zu erinnern. Beide Zweige arbeiten zusammen, um unserem Körper einen umfassenden Schutz zu bieten.
Wenn es um das Erwerben einer Immunantwort geht, gibt es allerdings auch noch weitere Möglichkeiten. So kann man selbst eine Immunantwort entwickeln, indem das körpereigene Immunsystem eine Abwehrreaktion gegen einen Erreger ausgelöst, sprich indem eine Infektion durchgemacht wird. Alternativ dazu kann eine adaptive Immunantwort künstlich erlernt werden, indem der Körper durch eine Impfung mit bisher unbekannten Erregern in Kontakt gebracht wird. In beiden Fällen "lernt" das Immunsystem, den Erreger zu erkennen, und bietet anschließend eine lang anhaltende Schutzwirkung. Bei einer Infektion kommt es immer zu neu erlernter adaptiver Immunität, während die gewünschte Immunantwort bei einer Impfung hingegen ausbleiben kann.
“Gesundheit ist nicht alles, aber ohne Gesundheit ist alles nichts.”
Arthur Schopenhauer
In den letzten Jahren ist außerdem durch wissenschaftliche Erkenntnisse immer deutlicher geworden, dass auch die Darmgesundheit für das Immunsystem überaus wichtig ist. Eigentlich wenig verwunderlich, werden doch hier die Vitamine und Nährstoffe, die wir über die Nahrung in unseren Körper befördern, aufgenommen und anschließend weitergeleitet. Aufgrund von ungesunder Ernährung und einer Überversorgung an Nährstoffen, mit Agrargiften verseuchten Lebensmitteln sowie überzüchteten Sorten kommt es heute verstärkt zu
Lebensmittelunverträglichkeiten, die bis hin zu einem chronischen Reizdarmsyndrom führen können. In diesem Fall wird nicht nur die Lebensqualität, sondern auch die Immunabwehr von Betroffenen beeinträchtigt und es kann verstärkt zu Infekten kommen. Für eine gute Darmgesundheit sollte man daher proaktiv auf Vollkornprodukte, eine ballaststoffreiche Ernährung sowie die Zufuhr von gesunden Probiotika achten.
Einen weiteren Grundstein der Immunität stellt die regelmäßige und ausreichende körperliche Bewegung dar. ExpertInnen empfehlen hierfür mindestens 30 Minuten Bewegung an der frischen Luft, wobei eine Steigerung des Pulses durch sportliche Anstrengungen sich besonders günstig auswirkt.
Stress schädigt im Allgemeinen die Fähigkeit des Körpers zu einer guten Immunabwehr. Daher sollte man mentalen sowie physischen Stress vermeiden. Ein ruhiges und angenehmes Arbeits- und Schlafumfeld und genügend Nachtschlaf sind hierfür gute Anhaltspunkte. Auch die mentale Gesundheit hat große Auswirkungen auf das Immunsystem und kann eine der Stellschrauben für ein gesünderes Leben darstellen. Kleinere Umweltreize können das Immunsystem dagegen beflügeln.
Hierfür eignen sich besonders Temperaturunterschiede, wie wir sie beim Saunieren mit anschließendem kalt Duschen oder in regelmäßigen Wechselbädern erleben. Für Geist und Körper ist es wohltuend, das ganze Jahr über beispielsweise im Freien zu baden, ein echter Booster für ein starkes Immunsystem!
Moringa
Moringa (Moringa oleifera), auch bekannt als der "Wunderbaum", ist eine bemerkenswerte Pflanze, die die Aufmerksamkeit von Gesundheitsbegeisterten weltweit auf sich gezogen hat. In den Blättern der Moringa sind sämtliche lebenswichtigen Aminosäuren sowie eine große Vielfalt an Vitaminen und Mineralstoffen enthalten. Außerdem sind die leicht scharf schmeckenden Blätter reich an Eiweißen, was die Pflanze bei SportlerInnen wie vegan und vegetarisch lebenden Menschen gleichermaßen beliebt gemacht hat. Der große Baum mit den kleinen, runden Blättern, der in den Tropen beheimatet ist, findet sich natürlicherweise von Indien bis Afrika. Seit Jahrhunderten wird der Moringabaum in seinem Heimatgebiet kultiviert und seine Blätter konsumiert. Der widerstandsfähige und schnell wachsender Baum, der wenig Wasser benötigt und in trockenen genauso wie in tropischen Klimazonen leicht gedeiht, bietet einen großen Vorteil in Gebieten der Erde, in denen eine ausreichende Wasser- und Nährstoffversorgung aufgrund des Klimas schwierig sein kann. Sein tiefes Wurzelsystem kann dazu beitragen, Bodenerosion zu verhindern, was ihn zu einer ausgezeichneten Wahl für Wiederaufforstungsmaßnahmen macht. Durch ihr schnelles Wachstum eignet sich die Pflanze außerdem sehr gut für die Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit durch das ständige Zufügen von Biomasse.
Den Teil des Baumes, der am meisten geschätzt wird, bilden seine Blätter, obwohl auch die Samen der Moringa in manchen Ländern Verwendung finden. Die hellgrünen Blätter mit ihrem charakteristisch würzigen Gesuch sind vollgepackt mit wichtigen Nährstoffen. Dazu gehören die Vitamine A, C und E, Mineralien wie Kalzium, Kalium und Eisen sowie eine Fülle von Antioxidantien. Durch ihren Reichtum an Nährstoffen werden Moringablätter als wertvolle Ergänzung besonders für die Ernährung von Menschen in Regionen, in denen Mangelernährung ein Thema ist, angesehen. Moringa kann frisch, getrocknet oder in Pulverform aufgenommen werden und wird häufig in Smoothies, Suppen, Salaten oder sogar als Tee oder Nahrungsergänzungsmittel verwendet. Der Baum ist auch für seine Vielseitigkeit bekannt, da fast alle Teile der Moringa-Pflanze verwendet werden können. Aus den Samen lässt sich Öl pressen, das in der Küche und für Hautpflegeprodukte verwendet wird. Sogar Wurzeln und Rinde der Pflanze finden in einigen Regionen Verwendung.
Inhalt: 60 Gramm (13,25 €* / 100 Gramm)
Inhalt: 30 Gramm (73,17 €* / 100 Gramm)
Zistrose
Die Zistrose wächst natürlicherweise im gesamten Mittelmeerraum und auf den Kanarischen Inseln. Dabei gibt es verschiedene Arten von Zistrosen, die sich in Form und Farbe unterscheiden. Meist findet man die Zistrose als kleinen bis mittelgroßen Strauch, der eine maximale Höhe von 3,5 m erreichen kann. Eines der auffälligsten Merkmale der Zistrose sind ihre zarten, dünnen Blütenblätter, die es in einem breiten Farbspektrum gibt, das von schneeweiß und zartrosa bis zu leuchtendem Gelb reicht. Aufgrund ihrer flüchtigen Schönheit und der komplizierten Anordnung der Blütenblätter erfreuen sich Zistrosen im Gartenbau großer Beliebtheit. Aufgrund ihrer besonderen Widerstandsfähigkeit und Anpassungsfähigkeit gedeihen sie auch in trockenen und felsigen Umgebungen und eignen sich gut für die Gestaltung von Trockengebieten und einen wasserbewussten Gartenbau.
In ihrem natürlichen Lebensraum rund ums Mittelmeer spielt die Zistrose auch ökologisch eine wichtige Rolle. Ihr tiefes Wurzelsystem hilft dort, Bodenerosion zu verhindern, und ihre Blüten, die reich an Nektar sind, locken Bestäuber wie Bienen und Schmetterlinge an. Einige Zistrosen-Arten können auch als Pionierpflanzen in geschädigten oder von Bränden heimgesuchten Gebieten dienen und dort die Böden stabilisieren und Lebensraum für andere Pflanzenarten bieten. Abgesehen von ihrem ästhetischen Reiz und ökologischen Wert haben Zistrosen eine lange Geschichte der volkstümlichen Verwendung. Die Blätter einiger Arten, insbesondere von Cistus incanus, sind reich an Polyphenolen und Antioxidantien. Weil wir die Zistrose lieben, gibt es sie bei uns als Tinktur, in Kapseln oder ganz klassisch als Tee. So ist sicher für jeden etwas dabei!
Inhalt: 150 Gramm (9,97 €* / 100 Gramm)
Inhalt: 30 Gramm (96,50 €* / 100 Gramm)
Fazit
Auch wenn wir einen Großteil unserer immunologischen Grundlagen schon im Kleinkindalter durch Genetik, Muttermilch und Kindergartenkeime erhalten, ist uns zum Glück nicht alles an unserer lebenslangen Immunantwort in die Wiege gelegt. Wer oft krank ist, kann durch einen gesunden Lebenswandel, die richtige Ernährung sowie Sport im Freien immer noch eine ganze Menge für das eigene Immunsystem tun. Nachdem wir in diesem Text einige der Handlungsmöglichkeiten im Zusammenhang mit dem eigenen Immunsystem aufgezeigt haben, werden wir uns im letzten Text der Reihe mit Störungen des Immunsystems und Möglichkeiten seiner Regulation und Modellierung auseinandersetzen.