Entspannt im Alltag: Besser mit Stress umgehen
29. August 2023
Alltagsstress ist für die meisten von uns kein Fremdwort und wir alle kennen das gehetzte Rennen von A nach B, die ewigen mentalen Notizen und nie endenden To-do-Listen. Wenn der Stress des Alltags aber dauerhaft die Oberhand gewinnt und statt uns bei der Bewältigung unserer vielfältigen Aufgaben zu helfen, dazu führt, dass wir nicht gut schlafen oder sogar unter Krankheiten leiden, muss ihm Einhalt geboten werden. In solchen Fällen kann es allerdings äußerst schwierig sein, einen gelungenen Absprung vom antrainierten Gedankenkarussell zu schaffen. Hierbei helfen vor allem das Erlernen und die disziplinierte Einhaltung von Stress-abbauenden Strategien. Ideal ergänzt werden können diese außerdem durch eine gesunde, ausgewogene Ernährung, die speziell auf die Reduktion von Stress im Alltag ausgerichtet ist.
"Man sollte von Zeit zu Zeit von sich zurücktreten, wie ein Maler von seinem Bilde."
Christian Morgenstern
Strategien für mehr innere Ruhe und Entspannung
Um aus dem Stressmodus auszubrechen und Ruhe und Entspannung im Alltag zu kultivieren, gibt es einige praktische Tipps, die man beachten kann. Dazu gehören in erster Linie Lebensstil-Entscheidungen wie Arbeits- und Wohnumfeld. Wer unter permanentem Stress leidet und gar nicht mehr abschalten kann, sollte sich um ein ruhiges Umfeld bemühen, das nicht zu reich an Stimuli ist. Um abzuschalten und den Kopf freizubekommen, hilft es oft, sich selbst klare Regeln in Bezug auf die Benutzung von technischen Geräten wie Handy, Computer und Fernseher zu setzen. Dafür können handyfreie Zeiten oder technikfreie Orte im Wohnraum dienen.
Auch durch Meditation finden immer mehr Menschen zu innerer Ruhe und Gelassenheit. Die verstärkte Körperwahrnehmung und gleichmäßige Atmung, die dabei trainiert wird, hilft nicht nur für den kurzen Moment der täglichen Praxis, sondern sorgt auch darüber hinaus für einen entspannteren Umgang mit dem Alltag und seinen Herausforderungen. Ähnlich hilfreich kann körperliche Bewegung in Verbindung mit gezielter Körperwahrnehmung sein.
"Das beste Mittel gegen Stress hat vier Buchstaben: Nein."
Ansgar Simon Freigericht
Um die mentale Stressbelastung zu verringern, sollte man die eigenen Erwartungen an sich selbst zurückschrauben und sich bewusst werden, was wirklich sein muss und was nicht und was einem selbst guttut. Wer unter Dauerstress leidet, dem fällt es außerdem häufig schwer, konsequente Entscheidungen zu treffen und diese anschließend nicht dauernd infrage zu stellen. Stattdessen sollte man sich darin üben, einmal Entschiedenes ruhen zu lassen und die jeweiligen Konsequenzen einer Entscheidung zu akzeptieren.
Wenn die mentale To-do-Liste immer länger wird und man sie sich gebetsmühlenartig ständig selbst vorsagt, kann es nützlich sein, all das, was sich im eigenen Kopf angestaut hat, aufzuschreiben. Wenn die anstehenden Projekte möglichst kleinschrittig aufgeschlüsselt werden, kann man leichter ganz konkret damit beginnen und das Erfolgserlebnis einer abgearbeiteten Aufgabe motiviert, gleich weiter zu machen.
"Die Kunst des Ausruhens ist ein Teil der Kunst des Arbeitens."
John Steinbeck
Die innere Ruhe durch Ernährung stärken
Mit Alltag und Routinen verbinden wir nicht gerade die Höhepunkte unseres Menschenlebens. Dennoch sind es aber die täglichen Rituale und Rhythmen, die uns Halt geben und die nötige Sicherheit schenken, uns für Unerwartetes und Neues offen zu sein. Dazu gehören ganz grundsätzlich unser Schlafrhythmus, aber auch die regelmäßige Abfolge unserer Mahlzeiten. Am besten für unsere Verdauung und unser Empfinden von Ruhe und Gleichgewicht sind sehr regelmäßige Mahlzeiten, die sich nach den eigenen individuellen Bedürfnissen richten, aber jeden Tag in einem ähnlichen Zeitrahmen stattfinden sollten.
Auch wie man isst, ist äußerst wichtig für innere Ruhe und Entspannung. Um die Mahlzeit genießen zu können und im Moment anzukommen, sollte man sich unbedingt dazu hinsetzen und nicht im Stehen essen. Auch ein angenehmer Rahmen ist wichtig, damit das Essen entspannend wirkt. Dazu können schönes Kerzenlicht und entspannende Musik beitragen.
Natürlich sind nicht nur das Wie, sondern auch das Was der Ernährung wichtig. Wer die innere Ruhe durch eine zielgerichtete Ernährung stärken will, sollte in erster Linie den Verbrauch von Kaffee und anderen aufputschenden Getränken eindämmen und stattdessen auf beruhigende Kräutertees setzen. Auch Zucker, der ein kurzzeitiges Energie-Hoch hervorrufen und damit zu verstärkter Nervosität führen kann, hat in einer entspannenden Ernährungsweise wenig Platz.
Besonders in fernöstlichen Traditionen wie dem indischen Ayurveda wird das warme Essen von gekochten Speisen als der Ruhe zuträglich angesehen. Auch erdende Speisen wie Wurzelgemüse werden im Zusammenhang mit einem entspannteren Lebensstil hoch geschätzt. Auch Vollkornprodukte, die länger im Verdauungstrakt verbleiben und nachhaltiger sättigen, sind anderen Produkten vorzuziehen. Nicht zuletzt kann es ausgleichend und erdend wirken, die eigenen Mahlzeiten selbst zuzubereiten und dafür vor allem genügend Zeit einzuplanen, um mit den Lebensmitteln und sich selbst in Kontakt treten zu können.
"Narren hasten, Kluge warten, Weise gehen in den Garten."
Rabindranath Tagore
Fazit
Wenn der Stress Überhand gewinnt, ist es oft nicht leicht, Inseln der inneren Ruhe zu schaffen, mit denen man gesund durch herausfordernde Lebenssituationen kommen kann. Dazu kann man aber bewusst entspannende Strukturen und Praktiken wie regelmäßige Mahlzeiten oder Meditation in den Alltag einflechten. Auch eine stressabbauende Ernährungsweise, die aus warmen, erdenden Speisen und entspannenden Kräutertees besteht, hilft mehr Ruhe in den Alltag zu bringen. Diese selbst zuzubereiten liefert weitere wichtige Momente, der völligen Präsenz und des bewussten Genießens, die in stressigen Phasen zu wichtigen Haltepunkten werden können.